Selbstzweifel - Hier lernst du wie du mit ihnen umgehst und freundlicher mit dir selbst sprichst!

Wie sprichst du eigentlich mit dir? – 5 Tipps, wie du besser mit Selbstzweifeln umgehen kannst!

Selbstzweifel – Wie sprichst du eigentlich mit dir?

Hast du dir diese Frage schon mal gestellt? Ja, du hast schon richtig gelesen! Nicht: Wie sprichst du mit MIR? Nein, wie sprichst du mit dir selbst, wenn die Selbstzweifel kommen?

Vermutlich würdest du mit anderen Menschen nie so gemein und unverschämt sprechen wie mit dir selbst, oder? Wie du das ändern kannst, darum geht es in diesem Artikel.

Wie sprichst du mit anderen Menschen wenn sie Selbstzweifel haben?

Also vor allem mit denjenigen, die du magst? Ich vermute, mit ihnen bist du meist höflich, freundlich und wohlwollend. Wie sprichst du mit ihnen, wenn sie zu dir kommen und dir erzählen, dass sie schon wieder zwei Kilo zugenommen haben, weil sie sich so schlecht aufraffen können, regelmäßig laufen zu gehen?

Wie sprichst du mit deiner Freundin, nennen wir sie Katrin, wenn sie dir erklärt, dass sie beruflich gerade ganz großen Mist gemacht hat. Sie ist die sowieso die Dümmste in ihrer Abteilung und jetzt hat es sicher auch ihr Chef gemerkt. Am besten erklärt sie ihm gleich nächste Woche, dass sie die anstehende Beförderung doch nicht annehmen möchte. Das ist immer noch besser, als wenn er auf sie zukommt und ihr erklärt, dass er total enttäuscht ist und sie am liebsten entlassen würde.

Wie sprichst du mit „Steffi“, wenn sie zu dir kommt und erklärt, sie ist die unfähigste Mutter die sie kennt. Nichts bekommt sie hin. Andere Mütter in ihrem Freundeskreis hat bekommen alles immer so gut hin. Sie haben einen ordentlichen Haushalt, hübsche, freundliche und gut erzogene Kinder. Sie gehen sogar schon wieder arbeiten und sind dort total erfolgreich. Auf Instagram sieht man ja schließlich auch, dass sie viel glücklicher und erfolgreicher ist als sie selbst. Nur sie selbst ist zu blöd dazu..

Was würdest du Katrin und Steffi antworten, wenn sie dir beim Kaffee trinken von ihren Selbstzweifeln berichten? Würdest du ihnen sagen, dass sie schon recht damit haben und wirklich dumme Versagerinnen sind? Dass du es ja schon immer gewusst hast? Dass du dich eigentlich selbst wunderst, wieso du noch immer mit ihnen befreundet bist, wo sie doch so dumm und unfähig sind? 

Eigentlich bist du doch ein mitfühlender und freundlicher Mensch – zumindest bei den anderen, oder?

Ich bin mir sicher, dass du so niemals mit deinen Freund*innen sprechen würdest, oder?

Ich vermute, du bist meist ein rücksichtsvoller, verständnisvoller und realistischer Mensch. Ich glaube, du würdest beide beruhigen und sagen, dass sie mit ihren Selbstzweifeln übertreiben. Du würdest ihnen vermutlich sagen, dass sie viele Dinge in ihrem Leben total gut machen und du sie in vielen Bereichen ihres Lebens bewunderst und dich manchmal fragst, wie gut sie das hinbekommen. Vielleicht würdest du eingestehen, dass sie in einem kleinen Teil ihres Lebens ein gewisses Verbesserungspotenzial haben…, „aber“, würdest du vermutlich sagen, „wer hat das nicht? Das macht uns doch erst liebenswert!“ All das was du sagst meinst du bei ihnen vermutlich auch ernst, oder?

Wenn deine eigenen Selbstzweifel kommen, bist du wahrscheinlich nicht mitfühlend, oder?

Wieso sprichst du also so oder so ähnlich mit dir selbst?

Wie kannst ich besser mit meinen Selbstzweifeln umgehen?

Meiner Erfahrung nach ist es ein längerer Prozess, denn in der Regel haben wir uns unsere Selbstzweifel über viele Jahre sozusagen „erarbeitet“ und wir haben sie fest in unsere Gewohnheiten eingebaut. Deshalb ist es auch sehr schwer, sie loszuwerden. Das ist oft auch gar nicht nötig. Denn oft helfen uns gesunde Selbstzweifel dabei, unser Leben regelmäßig zu überprüfen und uns selbst weiter zu entwickeln! In der systemischen Therapie gehen wir davon aus, dass jedes Verhalten und jede Denkweise, die wir haben, sich entwickelt hat, um uns zu schützen oder weiterzubringen.

Lass uns konkret werden! Ich habe hier ein paar Tipps für dich zusammengetragen, mit denen ich gute Erfahrungen gemacht habe:

  • Schreibe deine Gedanken und Selbstzweifel auf

Wenn es wieder soweit ist, dass dein Kopf in einem Gedankenkarussell ist, setze dich hin und schreibe alle Gedanken auf, die dir durch den Kopf gehen. Schreibe sie genauso auf, wie du sie denkst! Diese Übung funktioniert am besten, wenn du dich möglichst wenig selbst zensierst. Überwinde dich also dazu!

Vielleicht musst du dabei schon beim Aufschreiben lachen und denkst dir: „Was für ein Quatsch!“ Dann hast du schon viel erreicht und hast deine Selbstzweifel von ganz alleine hinterfragt und auseinandergenommen.

Vielleicht passiert das bei dir nicht. Das ist auch nicht schlimm! Schreibe einfach alles auf. So lange, bis dir nichts mehr einfällt.

Wenn du das Gefühl hast, damit fertig zu sein, schau dir die Gedanken an und stelle dir folgende Fragen:

  • Ist das wirklich so?
  • Entspricht das der Realität?
  • Was kann ich ganz rational dagegen setzen?
  • Wobei hilft mir dieser Gedanke?
  • Wobei hilft er mir nicht?
  • Was würde meine Chefin/mein Partner/meine beste Freundin dazu sagen?
  • Beschäftige dich mit deinen Glaubenssätzen

Oft hängen unsere Selbstzweifel auch eng mit unseren Glaubenssätzen zusammen! Darüber habe ich folgenden Artikel geschrieben:

Erfahre mehr über deine Glaubenssätze!

  • Bringe Realität in deine Selbstzweifel!

Überprüfe deine Selbstzweifel auf die aktuelle Realität! Ist es wirklich so? Kannst du das rational so stehen lassen?

Sprich mit deinen Mitmenschen darüber! Sie haben meist schon ein gutes Gefühl über deine Stärken und Schwächen und können dir helfen, sie besser einzuordnen und ein realististisches aber wohlwollendes Bild von dir zeigen!

  • Sprich darüber!

Meiner Erfahrung nach werden Selbstzweifel immer dann größer und fieser, je mehr wir sie verdrängen wollen! Gib ihnen also Raum und sprich mit anderen darüber! Das bringt nicht nur Realität in deine Selbstzweifel, es schafft auch Verbindung mit anderen Menschen. In der Regel wirst du nämlich feststellen, dass es den anderen ganz ähnlich geht! Das schafft Nähe und Verbundenheit! Danach sehnen wir uns als Menschen immer… Außerdem ist es ein wunderbares Gegenmittel für Selbstzweifel!

  • Sei dir deiner Stärken und Ressourcen bewusst!

Schreibe dir alle deine Stärken und Ressourcen auf! Frage dazu auch gerne deine Familie und deinen Freundeskreis… Du wirst vermutlich total tolle Rückmeldungen bekommen…

Wenn du dir wie so viele andere dabei schwer tust, deine eigenen Stärken zu finden, buche gerne eine Stunde „Ressourcentauchen“ bei mir! Das ist Wellness für die Seele und kann dir helfen, mit dir selbst liebevoller umzugehen!

Eine meiner Klient*innen beschreibt dies Erfahrung so:

„Selbst jetzt, drei Wochen nach unserem Onlinetreffen, taucht das Gespräch täglich in meinen Gedanken auf und ich ertappe mich dabei, wie ich immer wieder neue Stärken (und sind sie noch so klein) hinzufüge. Wie könnte es noch nachhaltiger sein?!?

Ich finde, jeder sollte mit dir nach seinen Ressourcen tauchen, weil es einfach so ein positives anhaltendes Gefühl hinterlässt.“ 

Auch wenn du dich intensiver mit deinen Selbstzweifeln und inneren Anteilen beschäftigen möchtest, ist eine Beratung immer Gold wert!

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