5 Freiheiten in der Kinderfrage
In einem meiner beliebtesten Blogartikel beschäftige ich mich mit den 5 Freiheiten nach Virginia Satir.
Gerade die 5 Freiheiten haben mich total geprägt und ich finde, sie sind nicht nur eine philosophische Haltung sondern auch ein großartiges Handwerkszeug, sich den eigenen Bedürfnissen, Wünschen und Verstrickungen zu nähern. Ich arbeite sehr gerne in meinen Coachings und Paarberatungen mit ihnen.
Gerade in der oft schweren Entscheidung in der Kinderfrage ist es oft nicht einfach, die eigenen Bedürfnisse zu erkennen, zu akzeptieren und sie auf eine gute Art und Weise zu kommunizieren.
Meiner Erfahrung nach sind die meisten von uns in der Kinderfrage sehr in Erwartungen verstrickt. In Erwartungen an sich selbst, Anforderungen aus unserer Familie und unterschwelliger Aufträge aus der Gesellschaft. Auch unsere familiären Prägungen spielen dabei eine große Rolle! Es ist nicht immer einfach, wirklich herauszufinden, wo die eigenen Wünsche und Bedürfnisse in der Kinderfrage liegen.
Die 5 Freiheiten helfen dir, eine Bestandsaufnahme deiner Gefühle zu machen um in einem weiteren Schritt eine gute Entscheidung in der Kinderfrage zu treffen.
Kinderfrage: Die Freiheit, zu sehen und zu hören, was im Moment wirklich ist, anstatt was sein sollte, gewesen ist oder erst sein wird.
Unsere Befürchtungen rund um die Kinderfrage und den Kinderwunsch beziehen sich meiner Erfahrung nach NIE auf den jetzigen, aktuellen Zeitpunkt! Oft haben wir Ängste die einen Zeitpunkt weit in der Zukunft betreffen.
- Die Angst, im Alter alleine zu sein.
- Die Befürchtung, es irgendwann zu bereuen
- Die Angst, etwas zu verpassen
Das sind nur zwei Gefühle, die mir in meiner Beratung rund um die Kinderfrage immer wieder begegnen! Dies sind Ansprüche an uns selbst, die wir tief verinnerlicht haben und sie selbst glauben. Ich lade dich hier ein, wirklich in dich hineinzuhören:
- Sind diese Ängste und Befürchtungen rund um die Kinderfrage wirklich in den jetzigen Moment?
- Fühlst du sie tatsächlich? Oder bist du es nur schon so lange gewohnt, sie zu fühlen?
- Gibt es für den jetzigen Moment noch andere Gefühle? Bist du vielleicht gerade sehr zufrieden ohne Kinder? Gefällt dir dein aktuelles Leben?
- Fühlst du das gerade wirklich? Oder solltest du es fühlen, weil du im Moment in der richtigen Beziehung oder im richtigen Alter bist?
- Welche Gefühle hast du, die sich vielleicht hinter diesen Ängsten und Befürchtungen verstecken?
- Welche Glaubenssätze hast du zum Thema Kinderfrage?
Kinderfrage: Die Freiheit, auszusprechen, was ich wirklich fühle und denke, und nicht das, was von mir erwartet wird.
Wie oft sprichst du in deinem Alltag Dinge aus, die du wirklich fühlst und denkst? Und wie oft sprichst du aus, was vermeintlich von dir erwartet wird? Ich finde, gerade Familienfeiern sind solche Gelegenheiten! Auf diesen Feiern werden gerade junge Frauen sehr unverblümt und wenig sensibel auf die Kinderfrage angesprochen. Als hätte jeder dabei natürlich ein Mitspracherecht! Wie oft sprichst du in diesem Kontext Dinge aus, die du nicht wirklich fühlst und denkst?
Ich möchte nicht sagen, dass du bei der nächsten Feier deiner Tante undiplomatisch erklären sollst, dass es sie überhaupt nichts angeht, wann du (endlich!) ein Kind bekommst. Wenn du aber einen guten Draht zu ihr hast, ist es vielleicht eine gute Gelegenheit, ihr einen Einblick in deine Entscheidungsfindung in der Kinderfrage zu geben.
Gerade in deiner Partnerschaft finde ich es total wichtig, einen Rahmen zu schaffen, in dem ihr beide die Freiheit habt, auszusprechen, was ihr wirklich fühlt und denkt! Auch in einer intimen Beziehung kostet es oft große Überwindung offen über unsere Bedürfnisse und Ängste bezüglich der Kinderfrage zu sprechen. Es schwingt dabei ja immer mit, dass es (auf den ersten Blick) bei der Kinderfrage keinen guten Kompromiss gibt wenn ihr unterschiedlicher Meinung seid. Das kann einen ganz schön unter Druck setzen.
Dieses Ansprechen braucht Übung!
- In welchen Situationen und mit welchen Personen nimmst du dir als erstes die Freiheit, dies auch auszusprechen?
- Wo fällt es dir leichter?
- Wo schwerer?
- Fange am besten in dem Bereich an, in dem es dir leichter fällt!
Ich bin mir sehr sicher, dass es dir und euch gut tut, darüber zu sprechen. Selbst wenn ihr nicht direkt eine „Lösung“ findet, wird es die Intimität eurer Beziehung vertiefen.
Braucht ihr den richtigen Rahmen dazu? Ich unterstütze euch gerne im Rahmen einer Paarberatung bei diesem Prozess.
Kinderfrage: Die Freiheit, zu meinen Gefühlen zu stehen, und nicht etwas anderes vorzutäuschen.
Diese Freiheit ist für mich eine Weiterführung der ersten beiden! Wenn du dir deiner Bedürfnisse, Ängste und Wünsche in Bezug auf die Kinderfrage bewusst bist, fällt es dir leichter, zu deinen eigenen Gefühlen zu stehen und du musst weniger andere Gefühle vortäuschen oder verstecken.
- In welchen Situationen gelingt es dir, zu deinen Gefühlen zu stehen?
- Welche Gefühle täuschst du im Alltag immer wieder vor?
Kinderfrage: Die Freiheit, um das zu bitten, was ich brauche, anstatt immer erst auf Erlaubnis zu warten.
Gerade in der Kinderfrage habe ich oft den Eindruck, dass wir darauf warten von unseren Mitmenschen, unserer*m Partner*in die Erlaubnis zu bekommen ein Nein oder ein Vielleicht zu äußern. Mit meinen Klient*innen in meinen Coachings arbeite ich oft daran, dass sie niemanden um Erlaubnis bitten müssen um die Kinderfrage offen anzugehen und möglicherweise mit einem Nein zu beantworten!
- Erlaubst du dir, diese Bitte nach Klarheit und Offenheit zu formulieren?
- Wer muss dir deiner Meinung nach eine Erlaubnis erteilen, die Kinderfrage WIRKLICH offen anzugehen?
- Macht es dich nervös, was die Anderen wohl über dich denken?
Für mich heißt das nicht, dass du im Rahmen der Kinderfrage du in einer Beziehung nicht auch die Wünsche und Bedürfnisse deines*r Partner*in kennen und darauf eingehen sollst. Vielmehr geht es darum, darum zu formulieren, was du brauchst. Selbst wenn dein Gegenüber es dir nicht geben kann oder will eröffnet es meiner Erfahrung nach ein gutes Gespräch!
Kinderfrage: Die Freiheit, in eigener Verantwortung Risiken einzugehen, anstatt immer nur auf Nummer sicher zu gehen.
Diese Freiheit ist in der Kinderfrage unglaublich wichtig! Wie oft musstest du dir schon verschiedene Dinge aus deinem Umfeld anhören?
- Nicht, dass du das irgendwann bereust…!
- Wer zahlt denn dann deine Rente..?
- Lass dir nicht zu viel Zeit, sonst bist du irgendwann zu alt..!
Ja. Mag sein! Vielleicht bereust du all das aber nicht! Es ist immer deine Freiheit, in eigener Verantwortung Risiken einzugehen!
Vielleicht bereust du es irgendwann, keine Kinder bekommen zu haben. Vielleicht bereust du es aber auch, welche bekommen zu haben! Meine Meinung dazu ist ja, dass dann vermutlich auch deine potenziellen Kinder darunter leiden. Die ja nichts dafür können. Das ist aber nur meine persönliche Meinung!
Ich finde es sehr selbstbestimmt und unabhängig, für dich selbst einzustehen und Risiken einzugehen!
Geht es dir ähnlich? Haderst du immer wieder mit der Kinderfrage? Hast du oft den Eindruck, unfrei zu sein und nicht weiterzukommen? Vielleicht kommt für dich ja ein Coaching oder mein Gruppenangebot in Frage?
Ich freue mich auch über einen kurzen Austausch bei einem Kaffee im Rahmen eines kostenlosen Kennenlerngesprächs .
Das ist eine super Gelegenheit, mich kennen zu lernen und mal auszuloten, ob du mehr möchtest!