„Manchmal glaube ich, dass ein Fluch auf mir liegt, wegen etwas was schon vor meiner Geburt war“
Liebst du Animationsfilme? Möchtest du dir einen schönen Nachmittag alleine oder mit deinen Kindern machen? Dann habe ich einen wundervollen Vorschlag für dich! Ich habe im Winter rührenden und liebevollen Film Coco – Lebendiger als das Leben geschaut. Ich fand ihn super.
Außerdem finde ich, dass er eigentlich ein sehr unterhaltsames und emotionales Lehrstück darüber ist, wie systemische Familientherapie die Welt sieht…
Ich habe mich also entschlossen, meine 5 Impulse für dein Leben aus Sicht der systemischen Familientherapie zusammenzufassen!
Hier findest du den offiziellen Trailer:
https://www.youtube.com/watch?v=HZPdYC4ZgGc
Worum geht es im Film? Wo kommt die systemische Familientherapie ins Spiel?
Coco spielt in Mexico und es ist der „Dia de la Muerta“. Der „Tag der Toten“ ist ein wenig ähnlich wie bei uns Allerheiligen. Die Familie kommt zusammen und man gedenkt zusammen den Toten. In Mexiko gibt es den Glauben daran, dass an diesem Tag die Verstorbenen zurückkommen um ihre Freunde und Familienmitglieder zu treffen. Dies können sie aber nur, wenn auf einer sogenannten „Ofrenda“ ein Foto von ihnen steht, wenn es unter den Lebenden also noch jemanden gibt, der sich an sie erinnert.
Die Hauptperson ist Miguel Riviera, ein unglaublich sympathischer Junge der seine Gitarre liebt und auf jeden Fall Musiker werden will. Das ist sein größter Wunsch! Da beginnt sein Problem. In seiner Familie ist Musik nämlich „verboten“. Gerade seine Großmutter hasst Musik. Sie verbietet ihm immer wieder mit Musikern auf dem Marktplatz zu spielen und zertrümmert sogar seine Gitarre. Miguel lässt sich aber nicht von seinem Lebenstraum abbringen und spielt immer wieder heimlich Gitarre und möchte unbedingt an einem Wettbewerb teilnehmen. Dafür klaut er sogar die Gitarre seines großen Idols und gelangt so magisch in das Reich der Toten.
Dort geht es unglaublich lustig zu! Es gibt Musik und alle scheinen in einer großen Party zu sein!
Um wieder in die Welt der Lebenden zu seiner Familie zurückzukehren braucht er den Segen seiner Familie. Seine Ur-Ur-Großmutter Irmelda, immer noch sauer auf ihren Geliebten gibt ihn ihm jedoch nur unter der Bedingung, dass nie Musik machen wird! Das kommt für ihn natürlich nicht in Frage und so sucht er nach einem anderen Familienmitglied, das ihm seinen Segen geben kann. Über einige Umwege trifft er seinen Ur-Ur-Großvater und erlebt Abenteuer mit ihm. Im Coaching geht es ganz oft darum, seinen eigenen Weg zu finden und „den Segen der Familie“ für den eigenen Lebenstraum zu bekommen.
Schon ganz am Anfang lernen wir, „Musik hat die Familie entzweit – Schuhe hielten sie zusammen!“ Miguels Ur-Ur-Großvater hat aus Liebe zur Musik die Familie verlassen und im Stich gelassen. Daraufhin hat sich seine Ur-Ur-Großmutter Imelda dem Schuhhandwerk zugewandt und so als alleinerziehende Mutter die Familie durchgebracht. Wir lernen eine ganze Menge über die Familiengeschichte der Rivieras und wieso die Menschen so sind wie sie sind…!
Soweit die Hintergrundgeschichte. Hier kommen einige Zitate und die Impulse, die ich dir mitgeben möchte.
„Ein Riviera ist ein Schuhmacher durch und durch.“
Gibt es solche oder ähnliche Aussagen über deine Familie? Welche sind das? In den meisten Familien gibt solche oder ähnliche Annahmen. Sie fallen am gemeinsamen Kaffeetisch und sind so selbstverständlich für dich, dass sie dir gar nicht bewusst sind. Oft schaffen diese Sätze eine gemeinsame Familienidentität. In meinen Onlinecoachings forsche ich immer wieder nach diesen Sätzen und ermuntere meine Klient*innen sie zu finden.
Sie beeinflussen uns als Einzelpersonen genauso wie als Paare und Familien. Sie haben eine große Kraft. Sie können uns sehr einschränken oder beflügeln! Es geht dabei nicht darum, sie abzuschaffen. In einem ersten Schritt viel mehr darum, sie sich bewusst zu machen. Viele dieser Sätze sind sehr verbindend und stärkend!
Vielmehr geht es darum, zu überprüfen ob sie uns eher unterstützen oder hindern. Außerdem lohnt es sich, zu schauen, ob sie noch zeitgemäß sind und zu unserem aktuellen Leben passen.
Denke mal in Ruhe nach, welche Sätze deine Familie verinnerlicht hat. Gibt es davon mehrere? Welche sind die offenen? Welche sind vielleicht verdeckter als andere? Welche davon beflügeln dich? Welche schränken dich eher ein? Mit all diesen Fragen beschäftige ich mit immer wieder mit meinen Klient*innen in meinen Onlinecoachings.
„Ich bin so streng zu dir weil ich mir Sorgen mache“
Kennst du diesen Ausspruch von Familienmitgliedern? Oder vermutest du ihn vielleicht? Sprich mit der Person darüber! Bei systemischer Beratung gehen wir davon aus, dass unsere Mitmenschen und Familienmitglieder es gut mit uns meinen.
Als systemische Therapeutin und Coach unterstelle ich ihnen erstmal gute Absichten. Ich gehe davon aus, dass sie irgendwann in ihrem Leben gelernt haben, dass genau dieses Verhalten gut und hilfreich ist. Das ist wie mit den Glaubenssätzen.
Sie sind oft nicht aktuell und es ist gut, sie immer mal wieder zu überprüfen und zu schauen ob sie noch zu uns passen.
Welche Sätze sind es, die dich bei deinen Familienmitgliedern zur Weißglut bringen? Überlege dir, welche guten Absichten deine Eltern, Geschwister, dein Partner*in haben könnten! Wir sind oft sehr schnell darin, ihnen negatives zu unterstellen. Das haben wir in der Regel jahrelang „geübt“. In meinen Onlinecoachings ermutige ich meine Klient*innen, ihre Familiengeschichte zu erforschen und ich liebe es, sie dabei zu beobachten, wie sich neue Gedanken und Verknüpfungen in ihnen ergeben!
Als zweiten Schritt kannst du dich mit ihnen zusammensetzen und mal genauer nachfragen, wieso sie das eine oder andere tun. Du wirst überrascht sein! Gemeinsam könnt ihr überlegen, ob die Sorgen und Verhaltensweisen noch zu eurem gemeinsamen Leben passen, oder ob ihr euch Beide weiterentwickelt habt! Nicht nur deine eigene Lebensgeschichte geht weiter… Auch Familiengeschichten lassen sich weiter schreiben.
„Ich wollte dich ja vergessen“
Diesen Ausspruch macht Irmelda, Miguels Ur-Ur-Großmutter als sie ihre große Liebe (Miguels Ur-Ur-Großvater) wieder trifft. Nach einigem Hin und Her gesteht sie das ihm und vor Allem sich selbst wieder ein. Hier lernen wir, dass oft sehr alte Verletzungen uns lange prägen und ganze Familiengeschichten beeinflussen können. Als sich Irmelda mit ihrer großen Liebe versöhnt, kann sie sich auch ihre Liebe zur Musik wieder eingestehen und diese ausleben. Außerdem kann sie Miguel den nötigen Segen der Familie geben: „Du bekommst den Segen der Familie ohne Bedingungen!“
Damit ist für ihn der Weg frei, seinen Lebenstraum zu leben und alle seine Potenziale zu nutzen! Die Beschäftigung mit unserer Vergangenheit kann uns helfen, uns mit unseren Vorfahren auszusöhnen und so ein selbstbestimmteres Leben zu führen. Nun weiß Miguel ganz sicher, dass er auf dem richtigen Weg ist und kann seinen Lebenstraum genießen!
„Vergiss nie mehr, wie sehr deine Familie dich liebt!“
Auch das ist ein toller Ratschlag aus dem Film. Ich gehe grundsätzlich erstmal davon aus, dass sich Familien und Paare sich lieben und sie es im Alltag der letzten Jahre oder durch schwierige Lebensumstände es irgendwie vergessen haben! Diese Annahme hat natürlich auch in der Grenzen wie Gewalt, Missbrauch oder Ähnliches.
Bei den meisten Familien jedoch ist es so. Das solltest du nie vergessen! Mit dieser Annahme fällt es uns oft leichter, ins Gespräch zu kommen.
Coaching und Beratung kann dir oder euch als Paar helfen, diese Liebe wieder auszugraben und Themen die euch das Leben schwer machen gemeinsam anzugehen!
Habe Geduld und kämpfe für deine Träume!
In dem wundervollen Film dauert Miguels Reise 115 Minuten. Dafür muss Miguel seinen ganzen Mut zusammen nehmen und für seinen Traum einstehen. Es war wundervoll, ihn dabei zu begleiten!
Im echten Leben dauert das oft länger. Habe also Geduld mit dir und deinen Mitmenschen. Im Film durchleben wir im Schnelldurchlauf das, was gutes Coaching anstoßen kann: Verständnis dafür, wieso unsere Mitmenschen so handeln. Was unsere Familiengeschichte mit uns zu tun hat und dass unser*e Partner*in, unsere Eltern, Großeltern, Geschwister uns von Herzen lieben und es gut mit uns meinen! Im Idealfall können wir unsere „Familienflüche“ und „Aufträge“ erkennen und selbst entscheiden, welche wir für unser Leben annehmen. Und von welchen wir uns verabschieden.
Das ist ein längerer Prozess der sich aus meiner Sicht jedoch absolut lohnt! Er ermöglicht uns, ein selbstbestimmtes Leben mit guten und intensiven Beziehungen zu den uns wichtigsten Menschen zu führen.
Er hilft uns, belastende und einschränkende Glaubenssätze und Überzeugungen aus unserer Familiengeschichte nicht an die nachfolgenden Generationen weiterzugeben! Wir begeben uns also nicht nur für uns selbst auf die Reise, sondern auch für alle anderen.
Ich kann dir verraten, diese Reise ist genauso aufregend, intensiv und wundervoll wie die von Miguel! Es macht Spaß, sich mit unserer Familie und unserer Vergangenheit auseinander zusetzen! Es braucht Mut und Zeit – aber am Ende steht oft deine ganz eigene Lebensgeschichte!
Willst du deinem ganz eigenen Lebenstraum wie Miguel näher kommen? Willst du dir deine ganz eigene Geschichte anschauen und sie aktiv weiterschreiben? Schau dir erst den Film an und melde dich dann bei mir!
In einem kostenlosen Kennenlerngespräch erzähle ich dir gerne mehr!