Stress lass nach…! Meine 9 Lieblingstipps um Stress abzubauen
Ich habe mich im letzten halben Jahr viel damit beschäftigt was wir tun können um Stress abzubauen und immer wieder Workshops dazu gegeben. In diesem Artikel zeige ich dir meine 9 Lieblingstipps, die du sofort umsetzen kannst!
Bei ganz vielen Tipps berufe ich mich dazu auf eines der besten Bücher, das ich dazu gelesen habe. Ich finde, jede Frau (und auch Männer) sollten es lesen! Emily und Amelia Nagoski beschreiben in „ Stress – Warum Frauen leichter ausbrennen und was sie für sich tun können“ sehr unterhaltsam und kurzweilig wieso vor Allem Frauen in unserer Gesellschaft von Stress betroffen sind und was sie dagegen tun können!
Was hat Stress mit einem Löwen zu tun?
Wir Menschen sind in vielen Dingen noch immer so gestrickt wie unsere Vorfahren vor vielen tausend Jahren! Stress war für uns, in der Steppe auf einen Löwen zu treffen! Unser Körper beginnt, alle Ressourcen und Hormone hochzufahren und flieht! Es gab zwei Ausgänge bei dem Ganzen: Der Löwe frisst uns. Dann ist es egal, was mit unserem Stress im Körper passiert.
Wenn wir es aber schaffen, ihm zu entkommen rufen wir um Hilfe bei unseren Mitmenschen, rennen und kommen irgendwann in unserem Dorf an. Dort werden wir empfangen, umarmt und feiern wir ein großes Fest mit allen Menschen die wir mögen. Unser Körper wusste danach: Alles ist alles gut, du bist in Sicherheit und du kannst alle Stresshormone runterfahren und dich ausruhen. Großartig!
So funktioniert es heute jedoch nicht mehr. Wir kämpfen in unserem Alltag eher mit blöden Kolleg*innen, unseren Mitmenschen, schwierigen Rahmenbedingungen und Homeoffice… Das hat unser Körper jedoch noch nicht verstanden! Deshalb müssen wir uns nicht nur mit unseren Stressoren beschäftigen, sondern auch unserem körperlichen Stress. Die folgenden Tipps helfen dir dabei!
1. Bewegung um Stress abzubauen!
Das ist etwas, das du sicher weißt. Leider fällt es uns trotzdem oft sehr schwer! Ich persönlich kenne meinen inneren Schweinehund sehr genau und ganz oft siegt er über meine guten Absichten. Ich weiß natürlich, dass Bewegung gut für mich ist um Stress abzubauen. Nach Emily und Amelia ist es so, dass wir durch Bewegung unserem Körper das Gefühl geben, vor dem „Löwen“ wegzulaufen und an einem Ort anzukommen, an dem es uns gut geht und wir uns entspannen können.
Für alle, die wie ich oft mit ihrem inneren Schweinehund hadern: Es gibt zum Glück noch einige weitere Möglichkeiten für den Stress abzubauen!
Lies einfach weiter und finde die Dinge, die gut zu dir und deinen Alltag passen!
2.Atmen um Stress abzubauen
Atmen. Ja. Klingt einfach, oder? Das tust du sowieso die ganze Zeit. Vermutlich aber selten bewusst! Ich hatte jahrelang meine Probleme damit, wenn mir irgendein „Entspannungsprofi“ erklärt hat, ich soll auf meine Atmung achten und auf eine bestimmte Art und Weise atmen um meinen Stress abzubauen. Ich verstehe es also, wenn du mir nun am liebsten ins Gesicht springen möchtest!
Mein Tipp: Probiere es einfach mal aus. Wenn du dich aber total sträubst, dann springe zum nächsten Punkt und schau, ob er dir besser gefällt!
In meinen Workshops zum Stressabbau ist jetzt der Moment in dem ich dich bitte in die „Kutscherposition“ zu gehen. D. h. du sitzt auf deinem Stuhl und setzt dich ganz breitbeinig hin. Anschließend stützt du dich mit deinen Ellbogen auf den Oberschenkeln ab und atmest mindestens 10 Mal langsam und bewusst ein und aus. Gerne auch 20 Mal wenn es dir gut dabei geht!
Diese Sitzhaltung hilft dir dabei, in den Bauch zu atmen, weil er so ohnehin schon total entspannt ist.
Wie gefällt es dir? Alternativ kannst du dich auch 10 Minuten auf dein Bett legen und einfach „nur“ atmen! Am besten langsam und tief in deinen Bauch hinein!
Diese 5 – 10 Minuten haben wir im Alltag eigentlich immer, wir nehmen sie uns nur viel zu oft nicht…
3. Positive soziale Interaktion
Vermittle deinem Gehirn das Gefühl, die Welt ist ein sicherer, vernünftiger Ort mit freundlichen Menschen!
Das finde ich eine sehr einfache und interessante Möglichkeit Stress abzubauen. Es geht dabei um Momente, die gleichzeitig unsere Welt netter und angenehmer machen. Es geht hier nicht um große Taten. Nein. Es geht darum, deinem Gehirn das Gefühl zu vermitteln, dass du an einem guten Ort lebst
Wir können beispielsweise der Bäckereiverkäuferin unseres Vertrauens ein nettes Kompliment machen. Oder einer Kollegin in der Arbeit einen Kaffee an den Schreibtisch bringen. Durch solch kleine Gesten fühlen wir uns selbst gleich viel besser und wohliger. Dein Gehirn merkt dann, dass du in einer sicheren Umgebung bist. Nicht umsonst findet man die Frage „Was kannst du heute für andere tun?“ in fast jedem Journal. Es tut nicht nur den anderen gut, sondern auch uns selbst und hilft uns dabei, unseren Stress abzubauen.
Und: Wer möchte nicht in einem Ort leben, der freundlich ist?
4. Lache um Stress abzubauen!
Auch das ist nicht besonders überraschend! Aber gerade wenn wir sehr im Stress sind ist uns oft gar nicht zum Lachen! In meinen Workshops berichte ich bei diesem Punkt oft von Powerposen. Dazu gibt es einen großartigen Ted-Talk mit Amy Cuddy. Nimm dir 20 Minuten Zeit, um ihn euch anzuschauen!
Darin geht es darum, dass du eine bestimmte Pose einnimmst und diese für zwei Minuten hältst! Man hat z. B. festgestellt, dass unsere Laune sich bessert, wenn wir für 2 Minuten einen Stift in den Mund nehmen und somit gezwungen sind zu lächeln/grinsen! Du fühlst dich alleine durch die Muskelbewegung besser. Außerdem sieht es ziemlich dämlich aus. Wenn du dabei in den Spiegel schaust, wirst du ziemlich sicher lachen müssen! Mache diese Übung gerne auch mit deinen Kindern, deinen Freund*innen oder andern Menschen mit denen du gerne lachst. Das kann ein kleiner Beitrag dazu sein, deinen Stress abzubauen. Zwei Minuten hast du sicher jeden Tag!
5. Echte Zuneigung hilft dir, Stress abzubauen
Stress ist etwas Körperliches. Durch Zuneigung kannst du deinem Körper vermitteln, dass er sicher vor dem Löwen ist und er sich entspannen kann!
Emily und Amelia Nagoski schlagen in ihrem Buch zwei Übungen vor:
- Küsse deinen Partner/deine Partnerin mindestens 6 Sekunden am Tag intensiv
- Umarme eine Person die du richtig gerne magst für mindestens 20 Sekunden am Tag
Bei beiden Übungen wurde festgestellt, dass dein Körper diese Zeit braucht, um Bindungshormone auszuschütten und wirklich zu fühlen, dass es dir gut geht und du in keiner Gefahr schwebst. Diese Aufgaben helfen dir nicht nur dabei, deinen Stress abzubauen, sondern auch, eine intensivere Beziehung zu deinen Kindern, Freund*innen, deiner Familie und deinem Partner/deiner Partnerin aufzubauen. Das wollen wir doch alle, oder?
6. Der gute alte Heulanfall
Weinen hilft! Es ist ein Wundermittel dafür, deinen Stress abzubauen! Manchmal bist du so gestresst und merkst, dass du gleich in Tränen ausbrichst! Dafür solltest du dich nicht schämen, sondern lass es zu! Freu dich, dass du so ganz viel Stress abbauen wirst! Wenn du merkst, dass du noch nicht soweit bist, „gleich loszuheulen“, kannst du das auch bewusst fördern.
Was ist dein Lieblingsfilm, bei dem du immer wieder anfängst zu heulen? Schau ihn dir an und freue dich über deinen anstehenden Stressabbau! Das gleiche funktioniert natürlich auch mit Büchern, Serien oder Songs… Je nachdem was dich so sehr anrührt, in Tränen auszubrechen!
Anschließend bist du sicher entspannter und hast deinem Körper geholfen, deinen Stress abzubauen!
7. Kreativer Ausdruck
Werde kreativ! Male, zeichne, tanze oder musiziere…. Was auch immer deine Kreativität fördert, mache mehr davon!!!
8. Sei stolz auf dich!
Mit meinen Klient*innen mache ich total gerne die Übung: „Worauf bist du im letzten Jahr besonders stolz!“ Wie du sie umsetzt bleibt dir überlassen. Denke für dich darüber nach, schreibe etwas auf oder besprich dich mit Menschen die du liebst. Dies kann sehr bereichernd sein!
In meinem letzten Workshop habe ich diese Frage gestellt und die Teilnehmer*innen für die Antworten in Kleingruppen geschickt. Dabei bekam ich die Rückmeldung, dass die Zeit, die ich vorgegeben habe viel zu kurz war. Das war eines der größten Komplimente, die ich in diesem Zusammenhang bekommen habe!
Wenn dir gerade nichts einfällt, was dich stolz macht, versuche es doch mit einer Powerpose.
9. Gehe in Kontakt mit anderen Menschen
Ein wichtiges Zitat möchte ich dir noch mitgeben!
„Traurigkeit, Wut und das Gefühl,
dass du nichts erreichst,
nicht „genug“ tust, sind Formen der Einsamkeit.
Wenn du diese Gefühle hast,
such den Kontakt zu anderen!“
Emily und Amelia Nagoski in „Stress Warum Frauen leichter ausbrennen und was sie für sich tun können“
Gehören deine Beziehungen zu deinen größten Stressoren? Gibt es dabei Dinge, die dich sehr beschäftigen? Manchmal hilft müssen wir uns neben all den Tipps um Stress abzubauen auch mit den Themen auseinandersetzen, die ihn auslösen. Die uns traurig machen und uns sehr beschäftigen.
Möchtest du dich mit deinen Beziehungen zu deinem Partner/deiner Partnerin, deiner Familie oder anderen wichtigen Menschen näher auseinandersetzen? Dann melde dich gerne bei mir und vereinbare ein kostenloses 20-minütiges Kennenlerngespräch!